Einsatzbericht B3 - Mörikestraße

(K)ein Tag wie jeder andere.

Es war Freitag, und die Jugendfeuerwehr traf sich wie gewohnt um 17.30 für die Übung. Heute stand "Wasserförderung lange Wegestrecke" auf dem Programm. Ein sehr gutes Einsatzszenario, besonders, wo es so warm war.

Ich hatte die Funktion des Maschinisten vom LF10 Dransdorf. Die Übung verlief reibungslos, die Ausbilder waren in der abschließenden Besprechung zufrieden. Im Anschluss fuhren wir noch auf die Feuerwache 1, um dort die nassen Schläuche zu tauschen.

Auf dem Weg zum Gerätehaus bekam ich ein komisches Bauchgefühl, als wenn die nächste Zeit etwas passieren würde… das Interessante bei der Feuerwehr ist, das alles mit einer Art "Überraschung" verbunden ist. Man kann sich auf keine Situation einstellen, alles ist anders und nie ist etwas gleich.

Am Gerätehaus angekommen, wollten wir gerade anfangen mit der Jugendfeuerwehr zu Abend zu essen…Plötzlich lösten unsere Funkmeldeempfänger aus - Das Alarmstichwort "B3 – Gebäude" lies nichts Gutes befürchten. Jetzt war natürlich Tempo angesagt…Mir schossen viele Gedanken durch den Kopf…sind noch Personen im Gebäude? Was muss ich alles für einen Innengriff mitnehmen? Wie sind die Verhältnisse vor Ort? Das ist schon ein komplexer Fragenkatalog, den man automatisch abspult.

Bevor wir losfuhren teilte Michael, unser stellvertretende Löscheinheitsführer, noch schnell die Gruppe ein. Mit einer Staffelbesatzung ging es dann auf die Einsatzfahrt Richtung Mörikestraße.

Unser Gruppenführer Andreas gab den Befehl zum Ausrüsten unter Atemschutz. Die Anspannung in der Mannschaftskabine stieg. Je näher wir dem Ziel kamen, desto deutlicher konnte man den Brandrauch wahrnehmen. Ich sprach mit meinem Truppmann Florian noch ein paar einsatztaktische Dinge durch bis das Fahrzeug an der Einsatzstelle zum Stehen kam.

Wir waren so schnell, dass wir als ersteintreffendes Fahrzeug die Erkundung durchgeführt haben. Schnell stellte sich heraus, dass es im 1. OG brannte. Auf einmal lief alles "wie in einem Film" ab. Andreas erkundete weiter die Lage während Florian und ich den Löschangriff mit Hilfe von Julian aufbauten. Michael, unser Maschinist, gab bereits Wasser auf das Rohr um schnellstmöglich Schlimmeres zu verhindern.

Nach paar Minuten wussten wird, dass ein Schuppen eines im 1.OG liegenden Holzbalkons Feuer gefangen hatte. Florian und ich gingen unter PA (Atemschutz) mit einem Hohlstrahlrohr in die Wohnung vor. Die Anspannung stieg, auf das was uns dort erwarten würde. Zum Glück haben wir in der Ausbildung viel gelernt, was wichtig und zu beachten ist.

Mir als Truppführer war schnell klar, dass es sich hier um nichts Schlimmeres handelte, zum Glück keine Menschenleben in Gefahr. Ich öffnete die Türe zum Brandraum und Florian, dessen "Feuertaufe" an diesem Tag stattfand, löschte das Schadenfeuer ab.

In diesem Moment traf auch die Berufsfeuerwehr ein und stellte den Sicherheitstrupp für uns. Nach gut einer Stunde war das Feuer aus und die Einsatzstelle wurde der Polizei übergeben.

Heute hat sich wieder einmal gezeigt, wie wichtig doch die Übungen sind, bei denen man immer wieder aufs Neue lernt im Einsatz richtig zu handeln.

geschrieben von OFM Patrick Greis

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