Schlauchwagen und Steigeturm

Der erste Leiter der Wehr, man nannte ihn damals Zugführer, war Josef Frohn. Ab 1909 wurde die Benennung "Zugführer" durch "Brandmeister" ersetzt.

Seit dem 1. April 1901 wird den Führern der Freiwilligen Feuerwehr aus der Stadtkasse ein Ehrensold gewährt und zwar

- dem Feuerwehr-Hauptmann 1500 Mark.
- den Zugführern, dem Schriftführer und dem Zeugwart zusammen 1500 Mark.

Dieser Ehrensold wurde 1933 geschmälert und fiel schließlich 1934 ganz fort.

Der bei der "Rhenania" abgeschlossene Versicherungsvertrag wird auf weitere fünf Jahre verlängert. Die Versicherungsgesellschaft erkannte ausdrücklich an, dass die Versicherung auch dann Gültigkeit hat, wenn die versicherten Feuerwehrmannschaften zu einem Brande in der Umgebung ausrücken.

Nachdem 1902 die Ortschaft Dransdorf an das städtische Wasserwerk angeschlossen war, erhielt die Freiwillige Feuerwehr ein Standrohr mit Schlüssel und ein Strahlrohr. Im Jahre 1904 erhielt die Dransdorfer Feuerwehr einen Steigeturm und einen Schlauchwagen. Der Steigeturm stand an der alten Bonner Straße, heutigen Siemensstraße (gegenüber des Hauses Siemensstraße Nr. 138), hier befand sich auch ein Feuerwehrübungsplatz.





Ein Gerätehaus, auch als Spritzenhaus bekannt, entstand an der Bonner Straße zwischen Dransdorfer Bach und dem jetzigen Haus Siemensstraße Nr. 240.





Während des letzten Krieges wurde der Steigeturm wegen Baufälligkeit abgerissen.

Der Übungsplatz wurde als Ablage für die Kies- und Erdmassen verwendet, die aus den Stollenbauten des Luftschutzbunkers in der Nähe anfielen. Das alte Spritzenhaus musste Anfang der 50er Jahre wegen Baufälligkeit abgerissen werden.




Durch eine neue Uniformordnung, die am 27.06.1908 vom Preußischen Feuerwehrverband erlassen wurde, erhielten die Feuerwehren neue Uniformen. Man hatte bis dahin graufarbige Joppen getragen, die durch dunkelblaue Tuchröcke ersetzt wurden





1912 übernahm Wilhelm Heyden das Amt des Brandmeisters.

Schon in den ersten Jahren beteiligte sich die noch junge Dransdorfer Feuerwehr rege am Ortsgeschehen. So feierte man am 1. Februar 1914 im Festsaal des Gastwirtes Franz Weber, im "Gasthaus zur Linde", Kaisers Geburtstag. Bei dieser Feier wurden viele "Hoch´s" und noch mehr Festreden gehalten. Man brachte einen Prolog über die Leistungen der Feuerwehr. Der Höhepunkt war jedoch eine Theateraufführung der Freiwilligen Feuerwehr. Einige Kameraden hatten dieses Stück gut geprobt. Diese Aufführung erhielt lang anhaltenden Beifall, womit bekundet wurde, dass dieses Theaterstück gut gelungen war, und die Kameraden des Löschzuges Dransdorf außer "Löschen" auch noch etwas anders konnten.

Bei der Monatsversammlung am 14. Februar 1914 wurden der Termin für die nächste Versammlung auf den 14. März 1914 anberaumt, eine Gesamtübung aller Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr Bonn sollte im Monat April stattfinden. Aber es sollte alles anders kommen.

Der Erste Weltkrieg begann und die Aktivitäten des Löschzuges endeten abrupt, da die Kameraden des Löschzuges zur Wehrmacht eingezogen wurden.

Am 23. Februar 1919 wurde der Dienstbetrieb wieder aufgenommen, jedoch mit einer stark verminderten Anzahl von Mitgliedern. Der Krieg hatte große Lücken in die Reihen der Kameraden gerissen. Brandmeister Heyden gab bekannt, dass vier Kameraden gefallen, drei Kameraden noch in Gefangenschaft seien und ein Kamerad noch vermisst wird.


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