Die dunklen Jahre

Es begann die dunkelste Geschichte in Deutschland - auch für die Feuerwehren.

Die Aktivitäten des Löschzuges Dransdorf wurden wieder jäh unterbrochen.

Der Zweite Weltkrieg hinterließ seine grausamen Spuren. Fünf Kameraden waren gefallen, viele verloren ihre Gesundheit durch Verwundungen oder an den Folgen der Gefangenschaft.

Trotz dieses Verlustes und des gezwungenen "Tiefs" lebte aber der alte Geist der Feuerwehr im Löschzug Dransdorf weiter.

Nach diesem furchtbaren Krieg meldeten sich sofort wieder junge Männer für den aktiven Dienst bei der Feuerwehr, so dass der Dienstbetrieb wieder aufgenommen werden konnte. Hier ist besonders den Kameraden Anton Rösberg und Josef Michalke zu danken, denn sie haben die neuen Feuerwehrkameraden für den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr begeistern können. Leider konnte das Tambourcorps des Löschzuges nicht aktiviert werden.

1945 ordnete die Militärregierung an, dass aus der seit 1934 eingerichtete Feuerschutzpolizei eine Berufsfeuerwehr zu bilden sei.

Die sieben Löschzüge der Freiwillige Feuerwehr (Bonn-Mitte, Dransdorf, Dottendorf, Endenich, Kessenich, Poppelsdorf und Rheindorf) wurden der Berufsfeuerwehr unterstellt.

Immer noch fehlten der Feuerwehr viele Löschgeräte, die der Krieg zerstört hatte. Die Folge war, dass der Übungsdienst aller 7 Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Bonn mit nur einem Löschfahrzeug der Berufsfeuerwehr, ein LF 25 (Baujahr 1932), durchgeführt werden musste. Trotz diesem fast unmöglichen Zustand, haben die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Dransdorf nicht resigniert, sondern weiterhin Eifer gezeigt in der Hoffnung auf eine baldige Verbesserung dieses Zustandes.





Aus den Löschzügen wurden "Einheiten" bzw. "Löschgruppen" und das Amt des "Brandmeisters" wurde jetzt "Einheitsführer".

Einheitsführer wurde Brandmeister Rösberg.

1950 konnte der Löschzug Dransdorf das 50jähriges Stiftungsfest feiern.





Brandmeister Rösberg musste aus Altersgründen das Amt des Einheitsführers niederlegen. Bei der Versammlung am 15.07.1950 wurden Neuwahlen erforderlich. An dieser Versammlung nahm der Leiter der Berufsfeuerwehr Grimpe teil. Herr Habeth von der Berufsfeuerwehr wurde als neuer Einheitsführer vorgeschlagen. Nach der neuen Laufbahnverordnung konnte Habeth erst nach seinem Ausscheiden aus der Berufsfeuerwehr das Amt des Einheitsführers übernehmen.

Brandmeister Michalke wurde für diese Zeit zum Einheitsführer ernannt. Wegen seiner Verdienste um die Einheit Dransdorf wurde Brandmeister Rösberg zum Ehrenbrandmeister ernannt.

Am 09. Dezember 1950 übernahm dann Brandmeister Habeth das Amt des Einheitsführers, Stellvertreter wurde Brandmeister Michalke.

In den Jahren 1950 bis 1952 wurden im Saal der Gaststätte "Zum Vorgebirge" Spielfilme vorgeführt. Bei diesen Filmvorführungen mussten von der Einheit Dransdorf Brandsicherheitswachen gestellt werden, die auch unter dem Namen Kinowachen bekannt wurden.

1952 wurde die Einheit Dransdorf bei dem Großbrand der Firma Soenecken Brühler Straße eingesetzt.

Ab 1952 wurde die Einheit Dransdorf zum Brandsicherheitswachdienst im Stadttheater, welches noch im damaligen Bonner Bürgerverein an der Poppelsdorfer Allee (an der Stelle steht heute das Hotel Bristol) untergebracht war, eingesetzt. Der Wachhabende der Brandsicherheitswache war ein Beamter der Berufsfeuerwehr.

1956 richtete die Freiwillige Feuerwehr Dransdorf das Kreisfeuerwehrfest des Stadtkreises Bonn aus. Es waren alle Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Bonn unter der Führung des Leiters der Feuerwehr anwesend.

Im November 1957 standen durch starke Unwetter die Keller der Kirche und des Jugendheims unter Wasser. Die Einheit Dransdorf war schnell mit genügend Kräften vor Ort, so dass von der Berufsfeuerwehr nur entsprechendes Gerät bereitgestellt werden musste.

Am 02. Mai 1959 entstand ein Großbrand im Presseamt der Bundesregierung. Das Presseamt war damals noch in Holzbaracken untergebracht. Daher fand das Feuer reichlich Nahrung und dehnte sich schnell aus. Hier war die Einheit Dransdorf mehrere Stunden im Einsatz.


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