Die Folgen des Krieges

Bis 1922 schrumpfte die Zahl der aktiven Feuerwehrmänner auf nur noch 10 Mann. Als Folge des Krieges waren keine Männer zum "Dienst am Nächsten" bereit. Der Dienstbetrieb konnte nicht mehr sichergestellt werden. Alle Bemühungen neue Mitglieder zu werben scheiterten.

Auszug aus dem Protokoll der Monatsversammlung vom 18. April 1922:

......Nachdem alle Anstrengungen, dem Löschzug mehr Kameraden zuzuführen, ohne Erfolg geblieben sind, wurde beschlossen, dem Oberbranddirektor Gemünd folgendes mitzuteilen: " Die Kameraden des Löschzuges IV haben alles versucht, durch Aufrufe, schriftlicher Einladung an 10 Bürger Dransdorfs, den Löschzug auf Wehrstärke zu bringen, aber leider ohne jeden Erfolg, und überlassen alles weitere Oberbranddirektor Gemünd. Die Kameraden verpflichten sich, auch weiterhin bei allen vorkommenden Unglücksfällen nach Kräften Ihre Pflichten als Wehrmänner zu erfüllen, lehnen jedoch jede Übung auch blinden Alarm entschieden ab.....

Der Leiter der Bonner Feuerwehr kündigte an, für den Ortsteil Dransdorf eine Pflichtfeuerwehr aufzustellen, wenn sich nicht bald genügend Bürger für den Feuerwehrdienst zu Verfügung stellen würden.

Im Juli 1924 konnten dann von den noch gebliebenen Kameraden 11 junge Männer für den Löschzug gewonnen werden. Dies ist besonders Herrn Rösberg zu danken, der sich intensiv dafür einsetzte und bei den Männern in Dransdorf um neue Mitglieder warb. Der Löschzug hatte nun wieder 30 Mitglieder und so konnte wieder ein ordentlicher Dienstbetrieb aufgenommen werden. Damit war die Bildung einer Pflichtfeuerwehr wieder in weite Ferne gerückt.

Es wurden Neuwahlen notwendig, gewählt wurden:

- Brandmeister Herr Heyden
- Steigerführer Herr Rösberg
- Hydrantenführer Herr Frohn
- Spritzenführer Herr Weber


Der erste Übungstermin wurde auf Sonntag, den 13.07.1924 festgelegt und zwar um 05:00 Uhr. Kamerad Kniffler wird wie auch früher das "Wecken" mit dem Horn übernehmen.

Die Freiwillige Feuerwehr Bonn feierte 1924 das 60jährige Stiftungsfest an dem sich der Löschzug Dransdorf auch beteiligte. Gleichzeitig wurde der 27.Verbandstag des "Feuerwehr-Verbandes Rheinprovinz" abgehalten.

Auf der Hofgartenwiese führte die Freiwillige Feuerwehr Bonn, den Bonner Bürgern und vielen angereisten Freiwilligen Feuerwehren, ihr Können mit moderne technische Ausstattung vor. Besonders die Steigübungen am Steigeturm fanden starken Beifall.

Zum Abschluss und Höhepunkt der Vorführung heißt es "Wasser marsch! Aus allen Rohren und Schläuchen spritzen die Wasserstrahlen in den Sommerhimmel über dem Hofgarten





Bei der Versammlung am 13.09.1924 forderte Kamerad Rösberg die jungen Kameraden auf, die Lust und Liebe zu Musik haben, sich zu melden. Die Flötenspieler bei Kamerad Flohe und die Trommler bei ihm selbst.

Dies war die Geburtsstunde des Tambourcorps des Löschzuges Dransdorf. Man nannte es erst noch Trommler-Corps.





1924 hatte der Löschzug Dransdorf zwei Einsätze. Es brannte eine Stallung und durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte größerer Schaden vermieden werden. Infolge schwerer Gewitter musste aus zwei Gehöften Wasser gepumpt werden.

Große Ereignisse warfen ihre Schatten voraus. 1925 wurden die Vorbereitungen das für 25jährige Stiftungsfest, welches am 03. und 4. Oktober 1925 gefeiert wurde, getroffen.



Das Bild zeigt die Mannschaft im Jahre 1925.

Da dem Löschzug kein eigener Raum für Unterrichte zur Verfügung stand, wurde bei der Versammlung am 09. April 1927 beschlossen, dass die Gaststätte des Herrn Böll das Stammlokal des Löschzuges sein sollte. Hier hatte man in dem Saal der Gaststätte einen Raum in dem die Unterrichte bzw. Versammlungen abgehalten werden konnten.

In den folgenden Jahren herrschte lebhaftes Interesse zum "Dienst am Nächsten" im Löschzug Dransdorf, das sich durch ständige Ausbildung und der Teilnahme an Veranstaltungen anderer Löschzüge sowie an Kreis- und Verbandsfesten zeigte.

Bei Theateraufführungen des Theatervereins "Freundschaftsbund" stellt der Löschzug die notwendigen Brandsicherheitswachen.

Am 10. und 11. Mai 1930 feierte der Löschzug Dransdorf sein 30jähriges Stiftungsfest mit Fahnenweihe der neu angeschafften Fahne.Diese Fahne ist noch heute im Besitz des Löschzuges, sie wurde 1980 zum 80jährigen Stiftungsfest von der Bonner Fahnenfabrik restauriert (Ein Bild dieser Fahne findet ihr auf der Chronik-Startseite, links).

Am 06. Juni 1930 wurde das Ehrenmitglied unseres Löschzuges Herrn Matthias Frohn zu Grabe getragen. 1931 legte Herr Brandmeister Heyden sein Amt aus persönlichen Gründen nieder. Es wurden Neuwahlen erforderlich. Diese Wahlen wurden von Herrn Branddirektor Gemünd geleitet.

Kamerad Johann Frohn wurde zum neuen Brandmeister gewählt, er trat sein Amt sofort an. Kamerad Rösberg wurde zum stellvertretenden Brandmeister und Kamerad Klein zum Abteilungsführer gewählt.

Der Löschzug rückte 1931 dreimal aus. Am 02.09. musste der Keller bei Jakob Schmitz ausgepumpt werden. Am 26.10. hatten sich zwei Pferde im Dransdorfer Bach verirrt und konnte sich nicht mehr selbst aus dieser Lage befreien. Sie wurden von den Feuerwehrmännern mit viel Anstrengung aus dem Bachbett gehoben und ihrem Besitzer Herrn Klug übergeben. Am 11.11. wurde ein Strohballenbrand am Buschdorfer Weg gelöscht.

Am 18.07.1933 rückte der Löschzug zu einem Wohnungsbrand in der Bonner Straße aus.

Von der Bonner Wehrleitung wurde 1934 festgelegt, dass ab sofort alle neuen Mitglieder ein halbes Jahr Dienst als Anwärter leisten und anschließend eine Prüfung in Bonn ablegen müssen, hiernach werden sie dann in die Feuerwehr aufgenommen. Jeder Feuerwehrmann erhielt einen Dienstausweis.





Ab 1934 wurden die Feuerwehren Polizei-Organ, die sogenannte Feuerschutzpolizei. In den folgenden Jahren mussten die Feuerwehrmänner an Exerzierübungen und Luftschutzkursen teilnehmen.





Die Feuerwehr hatte 1935 zwei Einsätze: Am 15.02. musste wieder einmal ein Pferd aus dem Bach gezogen werden, hierin hatte man ja schon Erfahrung. Am 17.10.1935 wurde ein Zimmerbrand, Bendenweg 83, gelöscht.

1936 nahmen die Kameraden am Verbandsfest in Remscheid und dem Kreisfeuerwehrfest in Bonn teil. Am Tag der deutschen Polizei in Verbindung mit der Sammlung für das Winter-Hilfswerk war die Teilnahme des Löschzuges Dransdorf angeordnet.





Das Protokollbuch des Löschzuges Dransdorf von 1928 bis 1938 endet mit der Seite 124 mit dem Jahresbericht des Jahres 1937/38

....... Die Freiwillige Feuerwehr Löschzug 4 wurde im verflossenen Jahr zu einer Hilfeleistung, nämlich am 10.01.1938 Kaminbrand bei Metternich Bonner Straße, heran gezogen. Die Wehr hat 6 Übungen gemacht. Diese waren durchschnittlich mit 60 - 80% besucht.

(Ende der Seite 124. Die Seiten 125 bis 129 sind herausgetrennt worden. Das nächste Protokollbuch beginnt 1950).


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