Die ersten, eigenen Löschfahrzeuge

Durch den Ausbau des Katastrophenschutzes stellte der Bund den Feuerwehren Fahrzeuge zur Verfügung. Für die Dransdorfer Feuerwehrmänner ging ein Wunsch in Erfüllung. Im Jahre 1964 erhielt die Einheit ein Löschgruppenfahrzeug (LF 16-TS) und 1965 ein Tanklöschfahrzeug (TLF 8). Diese Fahrzeuge mussten aber im Zivilschutzlager untergestellt werden, da noch eine eigene Fahrzeughalle fehlte.





Die erste große Bewährungsprobe für die neuen Fahrzeuge war im September 1965. Es brannten Papierballen unter der Autobahnbrücke (Tausendfüßler) Pfaffenweiher Weg (heute Am Propsthof). Dieser Einsatz dauerte mehrere Tage, da das gepresste Papier weiter kohlte und alle Papierballen auseinander gerissen werden musste.





Am 25. November 1967 ging für die Dransdorfer Feuerwehrmänner ein lang ersehnter Wunsch in Erfüllung. Nach einjähriger Planungs- und Bauzeit wurde die neue Fahrzeughalle fertiggestellt. Die Übergabe erfolgte durch Bürgermeister Hitz an den Chef der Feuerwehr Bonn Oberbrandrat Diekmann. Herr Diekmann übergab den Schlüssel an den Einheitsführer der Löschgruppe Dransdorf, Oberbrandmeister Habeth. Herr Habeth hatte nun seine Schmerzen vergessen, denn bei einer Besichtigung des Rohbaus war Herr Habeth gestürzt und hatte sich ein Bein gebrochen.

Die Fahrzeughalle wurde durch Pfarrer Dasbach eingeweiht. Bei der Feier waren die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Bonn mit großen Abordnungen gekommen. Von nun an konnten die beiden Löschfahrzeuge in Dransdorf untergestellt werden.





Bei einer Übung am 19.08.1968 erlitt Unterbrandmeister Heinrich Klein, nach dem Besteigen der Drehleiter einen Herzanfall. Alle sofort eingeleiteten Wiederbelebungsmaßnahmen blieben leider erfolglos. Kamerad Klein war ein beliebter und eifriger Feuerwehrmann. Über 20 Jahre gehörte er der Löschgruppe Dransdorf an. Für seine geleisteten Dienste sind wir ihm für immer zu Dank verpflichtet.





Wegen Erreichen der Altersgrenze musste Einheitsführer Oberbrandmeister Habeth aus dem aktiven Dienst ausscheiden. Er wechselte in die Alters- und Ehrenabteilung der Löschgruppe Dransdorf. Nachfolger wurde Brandmeister Gisbert Faßbender.





Nach der kommunalen Neuordnung 1969 erhielten die Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr den Status "Löschzug". Die Freiwillige Feuerwehr Bonn bestand nun aus 21 Löschzügen.

Bei dem Rheinhochwasser 1970 war der Löschzug Dransdorf mehrere Tage im Einsatz.

Bei einem Wolkenbruch m 8. Juli 1970 gehen in drei Stunden rund 15 Milliarden Liter Wasser auf das Bonner Stadtgebiet nieder. Polizei, Feuerwehr und andere Hilfsorganisationen sind ständig im Einsatz. Beim Versuch, die Unterkunft am Probsthof mit dem TLF 8 zu verlassen, werden zwei Kameraden von den steigenden Fluten überrascht. Nur über die die Dachluke des Unimogs gelingt ihnen die Flucht und sie müssen zur Unterkunft zurückschwimmen. Das Fahrzeug selbst wird später geborgen und springt nach einer halben Stunde "Trockenzeit" wieder an.





Junge Menschen für freiwillige und ehrenamtliche Dienste zu gewinnen, stellt immer wieder eine Herausforderung dar. Der Löschzug Dransdorf hat sich dieser Aufgabe gestellt und 1970 eine Jugendfeuerwehr gegründet. Der Jugendwart war Georg Janick sen.

In die Jugendfeuerwehr können Jungen und Mädchen ab dem 10. Lebensjahr aufgenommen werden. Mit Vollendung des 17. Lebensjahr können sie in den aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr übernommen werden. Die meisten der aktiven Mitglieder des Löschzuges Dransdorf kommen aus der Jugendfeuerwehr.

Der Dienst für die Jugendlichen gliedert sich in 50% feuerwehrtechnische Ausbildung und 50% Freizeitaktivitäten. So werden neben der feuerwehrtechnischen Ausbildung Spiel und Sport, Wanderungen und Fahrten, Zeltlager und Jugendtreffen durchgeführt.





1971 wurde der Löschzug Dransdorf viermal alarmiert: am 14. und am 18. Mai jeweils zur Wachverstärkung der Feuerwache 1, am 05. Juni zur Unwettereinsätzen in Duisdorf und Lessenich und am 09. August zum Großbrand der Spedition Calenberg, Auf dem Dransdorfer Berg.

1972 war der Löschzug Dransdorf bei dem Großbrand der Firma Andernach in Beuel im Einsatz. Den Rhein hielt es auch mal wieder nicht in seinem Bett, so dass wieder Sandsäcke gefüllt und Keller leer gepumpt werden mussten.

Am 16. Dezember 1974 war es endlich soweit. Im renovierten Gesindehaus der Dransdorfer Burg wurden im ersten Obergeschoss ein Unterrichtsraum, ein Büro für den Löschzugführer und Sanitärräume für die Feuerwehr eingerichtet. Die neue Unterkunft wurde von Bürgermeister Steger übergeben.

Das 75jährige Stiftungsfest wurde am 23. und 24. August 1975 gefeiert. Am 23. August fand auf dem Burgplatz vor dem Gerätehaus eine Fahrzeug- und Geräteausstellung statt. Am Abend ein Festkommers mit anschließendem Tanz im Festzelt. Hier konnten viele Gäste begrüßt werden. Am 24. August wurde ein gemeinsamer Kirchgang mit anschließender Kranzniederlegung am Ehrenmal durchgeführt. Anschließend ging es mit Musik zum Festzelt, wo ein musikalischer Frühschoppen stattfand.





Bei den großen Waldbränden 1976 in Niedersachsen und bei Brüggen an der holländischen Grenze waren einige Dransdorfer Feuerwehrmänner im Einsatz.

Im März 1978 wurde der Löschzug Dransdorf zur Brandbekämpfung eines Großbrandes bei der Beschaffungsstelle des Bundes, Dransdorfer Weg (heute Siemensstraße) mit eingesetzt.





Löschzugführer Hauptbrandmeister Faßbender legte sein Amt zum 31.03.1979 aus gesundheitlichen Gründen nieder. Es konnte jedoch kein geeigneter Nachfolger aus dem Kreise des Löschzuges gefunden werden. Nach Rücksprache mit den Kameraden des Löschzuges Dransdorf und den Löschzugführern der Freiwilligen Feuerwehr Bonn wurde Oberbrandmeister Rolf Schmitz von der Berufsfeuerwehr vom Leiter der Feuerwehr Bonn, Branddirektor Diekmann, zum kommissarischen Löschzugführer ernannt.

1979 hatte der Löschzug zwei Einsätze:

- Brand in der alten Schule Grootestraße
- Dachstuhlbrand der Gaststätte "Zur Linde" Siemensstraße





Bei der Bundesgartenschau 1979 war der Löschzug Dransdorf des Öfteren im Einsatz. Wegen der lang anhaltenden Trockenheit erhielten Blumen, Sträucher und Bäume durch den Einsatz des Tank-löschfahrzeuges (TLF 8) ihr nötiges Wasser. Bei den Startvorbereitungen eines Fesselballons und mehreren Heißluftballons wurde geholfen. Bei dem Abschlussfest der Bundesgartenschau wurde von allen Löschzügen der Freiwilligen Feuerwehr Bonn ein sogenannter Wasserdom gespritzt.





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