Trauer um Ehrenmitglied Jochem Weinstock Sen.

Nachruf auf Jochem Weinstock (1942 - 2015)

Wenn Hunderte von Einwohnern in Dransdorf einen ihrer Mitbürger dadurch ehrten, indem sie am 17. März 2015 bei der kirchlichen Trauerfeier und Beisetzung auf dem Dransdorfer Friedhof dem Verstorbenen das letzte Geleit gaben, fragt man sich: Wer ist diese Person und worauf lässt sich diese außerordentliche Wertschätzung zurückführen? Dies soll hier in wenigen Sätzen nachgetragen werden:

Bei dem Verstorbenen handelte es sich um Jochem Weinstock, der seit 1978 zusammen mit seiner Frau Christine die Gaststätte "Zur Post" führte. Mit ihm wurde das schon seit der (Neu-)Gründung 1905 an der Ecke Messdorfer und Alfterer Straße bestehende Traditionslokal wieder zum Familienbetrieb in der vierten Generation. In mehr als 35 Jahren seiner beruflichen Tätigkeit als Wirt in Dransdorf machte Jochem Weinstock die im Herzen von Dransdorf gelegene Gaststätte zu einem Zentrum dörflichen und gesellschaftlichen Lebens.

Namhaften, aber auch kleinen Dransdorfer Vereinen hat er in seinen Wirtsräumen einen Versammlungsort und eine Heimstatt geboten. Bei den meisten war er sogar selbst als Mitglied eingeschrieben. Bereitwillig und uneigennützig stellte er sich in den Dienst der Dorfgemeinschaft, sei es bei Veranstaltungen zum Karneval, Mai-Ansingen, Vatertag (Himmelfahrt) oder Kirmes bzw. Dorffest. Auch sein Ehrenamt in der Freiwilligen Feuerwehr Dransdorf oder seine Mitarbeit im Ortsausschuss müssen hier noch erwähnt werden.

Neben den Kassengeschäften lagen oft genug Vorbereitungen und Organisation der Seniorentreffen und der beliebten Seniorenfahrten allein in seinen Händen. Dabei hing sein Herz besonders an den alten Dingen. Das Bewahren des überlieferten Brauchtums und des früheren Ortsbildes von Dransdorf lag ihm besonders am Herzen, was er durch alte Fotos, Urkunden und Ausstellungsstücke in seinem Lokal deutlich zum Ausdruck brachte.

Von seinen menschlichen Eigenschaften im Umgang mit seinen Mitmenschen sind sein Humor und seine uneingeschränkte Hilfsbereitschaft hervorzuheben. Vertrauensvoll wusste er mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, wenn man mit einem Anliegen zu ihm kam. Seine Diskretion und Zuverlässigkeit machten ihn zu einem hochgeschätzten Ansprechpartner.

Mit Jochem Weinstock haben wir nicht nur einen besonders wertvollen Menschen und Freund verloren, – mit ihm haben wir zugleich auch einen unersetzbaren Teil von Dransdorf zu Grabe getragen. - Er möge nun ruhen in Frieden!

Hier geht's zum Pressebericht aus dem Generalanzeiger Bonn.